Beschreibung der Videos

In unmittelbarer Nähe der stark befahrenen Bundesstraße 226 in Hagen-Vorhalle befindet sich die evangelisch-lutherische Kreuzkirche.


Videoablauf:
0:00 - Vorstellung der Kirche von außen (mit Uhrschlag)
0:43 - Turmbesteigung
1:08 - Glocke 4
3:04 - Glocke 3
5:09 - Glocke 2
7:50 - Glocke 1
10:56 - Vollgeläut
12:59 - Vorstellung der Kirche von innen
13:59 - Vollgeläut


→ Kirche:
Die Evangelische Kreuzgemeinde in Hagen-Vorhalle wurde im Juli 1894 gegründet. Am 30. April 1902 wurde der Grundstein gelegt. Die Einweihung fand am 10. November 1903 statt, einem Datum, das mit Martin Luthers Geburtstag zusammenfiel.
Im Jahr 1945 wurde der Kirchturm von einer Brandbombe getroffen, wodurch das Orgelgehäuse und der Turm beschädigt wurden. Das Gewölbe blieb jedoch teilweise erhalten. Zwischen 1946 und 1947 erhielt die Kirche ein neues Dach. In den folgenden Jahren wurden zahlreiche Renovierungen durchgeführt. So wurde beispielsweise 1958 das Kirchendach erneuert. Von 1968 bis 1969 erfolgte eine umfassende Renovierung, die auch eine Neugestaltung des Innenraums umfasste.
Die Kirche, die von dem Architekten Gerhard August Fischer entworfen wurde, ist eine dreischiffige, neugotische Hallenkirche, die aus drei Jochen besteht. Sie verfügt über ein breites Querhaus und einen Chor, der dreiseitig schließt.


→ Glocken:
Im Turm der Kirche befanden sich ursprünglich drei Bronzeglocken, die 1903 von der Glockengießerei Munte in Witten gegossen und von den Geschwistern Hülsberg gestiftet wurden. Zwei der Glocken, mit einem Gewicht von 2300 kg und 1340 kg, mussten 1917 für Rüstungszwecke abgegeben werden.
Im Sommer 1921 wurden zwei neue Bronzeglocken aufgehängt, die jedoch 1943 zerstört und eingeschmolzen wurden. Die noch vorhandene Munte-Glocke von 1903, mit einem Gewicht von 1100kg läutete zum letzten Mal am 24. Oktober 1957, als sie die neuen Glocken bei ihrer Ankunft begrüßte. Diese Glocke wurde am 30. Oktober, also am Tag vor der Glockenweihe, nach Bochum verladen.
Das heutige Stahlgeläut wurde in der Versuchsrippe 7 gegossen und beeindruckt durch eine außergewöhnliche Tonfolge.

Glocke 1 (Exaudi)
Ton: d'
Gießer: Bochumer Verein, Bochum
Gussjahr: 1957
Durchmesser: 1513mm
Gewicht: 1.342kg
Rippe: Versuchsrippe 7 (V7)

Glocke 2 (Rogate)
Ton: f'
Gießer: Bochumer Verein, Bochum
Gussjahr: 1957
Durchmesser: 1259mm
Gewicht: 774kg
Rippe: Versuchsrippe 7 (V7)

Glocke 3 (Kantate)
Ton: b'
Gießer: Bochumer Verein, Bochum
Gussjahr: 1957
Durchmesser: 931mm
Gewicht: 291kg
Rippe: Versuchsrippe 7 (V7)
Nutzung: Halb- und Stundenschlag

Glocke 4 (Jubilate)
Ton: c''
Gießer: Bochumer Verein, Bochum
Gussjahr: 1957
Durchmesser: 822mm
Gewicht: 220kg
Rippe: Versuchsrippe 7 (V7)


→ Glockenläuteanlage:
- Vier VOCO-Omega Läutemaschinen, ausgestattet mit der VOCO-digitron2-Steuerung von der Firma HEW/Herford (Herforder-Elektromotoren-Werke).
- Drei separate Motorzeigertreibwerke auf drei Seiten von der Firma Eduard Korfhage & Söhne/Melle-Buer.


Ein herzliches Dankeschön gehen an die Verantwortlichen der Lydia-Kirchengemeinde Hagen für die Ermöglichung der Aufnahme und an Fabian für die schönen Tage in Hagen!


Fotos & Videos: Fabian Golec (Kirche/Innen, Grundstein, Gesamtfotos der Glocken, Innenbilder der Kirche), Osnabrücker Glocken
Informationen: Festschrift Kreuzkirche, www.glockengiesser-munte.hier-im-netz.de, Fabian Golec, Osnabrücker Glocken


→ Kirchengemeinde:
https://www.lydia-hagen.de/
https://www.kirchenkreis-hagen.de/gemeinden/interaktive-karte/ev-lydia-kirchengemeinde/
Anschrift: Kirchbergstraße 1, 58089 Hagen


Die Erlöserkirche ist ein evangelisches Gotteshaus im Berliner Ortsteil Rummelsburg, das von 1890 bis 1892 errichtet wurde. Es steht zusammen mit dem Pfarrhaus unter Denkmalschutz.


GESCHICHTE:


Im Jahr 1889 entstand die politisch selbstständige Landgemeinde Boxhagen-Rummelsburg, die aus dem Gutsbezirk Boxhagen, der Rummelsburger Heide am Rummelsburger See und dem Lichtenberger Kietz gebildet wurde. Bei der Gründung wohnten hier schon rund 11.000 Menschen. Somit entstand bereits am 4. Mai 1890 eine eigene Parochie mit der evangelischen Erlöser-Gemeinde. Noch am gleichen Tag nahm die Kaiserin Auguste Viktoria die Grundsteinlegung für eine neue Kirche vor.

Der Kirchenbau geht auf Entwürfe der Architekten Conrad Wilhelm Hase und Max Spitta zurück, die mit einem großen Gebäude im neugotischen Stil der wachsenden Kirchengemeinde im dicht besiedelten Arbeiterviertel Boxhagen-Rummelsburg ein neues Haus bescherten, das am 21. Oktober 1892 eingeweiht wurde. Im Architekturmuseum der Technischen Universität Berlin befinden sich die Originalpläne zur Kirche und zum Gemeindehaus.

Grundriss der Erlöserkirche, 1894
Die Baukosten der Kirche von etwa 230.000 Mark (kaufkraftbereinigt in heutiger Währung: rund 1,86 Millionen Euro) kamen teilweise von Kaiser Wilhelm II. und seiner Gemahlin Auguste Victoria sowie aus Spendensammlungen von eigens gegründeten Vereinen: dem Evangelisch-kirchlichen Hülfsverein (1888) und einem Kirchenbauverein (1890). Freiherr von Mirbach (auch „Glockenaujust“ genannt) zitierte Kaiserin Auguste Viktoria (im Berliner Volksmund: „Kirchenjuste“): „Ich habe bestimmt, dass für die Gestalt derselben die von Prof. Conrad Hase erbaute Apostelkirche in Hannover zum Muster zu nehmen ist.“

Die Erlöserkirche ist die erste von 52 Kirchen, die im Rahmen eines großangelegten Kirchenbauprogramms fertiggestellt wurde. Das Kaiserpaar besuchte diese Kirche nach ihrer Fertigstellung häufig. Die beiden prächtigen Stühle, die sie bei ihren Besuchen benutzten, sind noch immer vorhanden und dienen heute bei Hochzeiten dem Brautpaar.

Da nicht nur die geistige, sondern auch die materielle Not der Menschen zu lindern war, entstand bereits in den Jahren 1892/1893 nebenan das Gemeindehaus in zur Kirche passenden neugotischen Formen. Die Pläne hierzu stammen ebenfalls von Max Spitta. Das Gemeindezentrum beherbergte eine Suppenküche, eine Krankenstation und – wie es damals hieß – eine „Kleinkinderbewahranstalt“, die es immer noch gibt – es ist die evangelische Kindertagesstätte, die 1894 eröffnet wurde und 1992 ein neues Haus erhielt.

In den 1980er Jahren wurde die Kirche bekannt durch – von Polizei und Staatssicherheit ständig überwachten – Aktivitäten der DDR-Friedensbewegung. So war die Kirche Ort für mehrere Blues-Messen als auch ein Treff- und Veranstaltungs-Ort für Punks. Im Herbst 1989 gingen Bilder von Protestveranstaltungen und Fürbittgottesdiensten um die ganze Welt.[12] Zusätzlich spielten streng geheim im März 1983 Die Toten Hosen gemeinsam mit der ostdeutschen Punk-Band Planlos, in der Schauspieler Bernd Michael Lade Schlagzeug spielte, ohne Genehmigung und ohne Gage ein Konzert in der Kirche. Sie reisten dazu unerkannt als Touristen in die DDR ein. 2022 entstand dazu der Dokumentarfilm Auswärtsspiel – Die Toten Hosen in Ost-Berlin.

Danach wurde es ruhiger um die Kirche. Die Christengemeinde kümmerte sich nun wieder mehr um Soziales, organisierte Konzerte und Gesprächsrunden und gründete einen Chor mit einer eigenen Kinderabteilung, der seit September 2001 durch den Förderverein des Chores der Erlöserkirche e. V. tatkräftig unterstützt wird.
Seit 2001 ist die Erlöserkirche eine von vier Predigtstätten der Paul-Gerhardt-Gemeinde Berlin-Lichtenberg, die zum Kirchenkreis Lichtenberg-Oberspree im Sprengel Berlin der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz gehört.


GLOCKEN:


Das dreistimmige Geläut aus Gussstahl, hergestellt vom Bochumer Verein, wurde mittels eines Antifriktionslagers aufgehängt. Die Herstellung der Glocken samt Zubehör wie Klöppel, Achsen, Lager und Läutehebel kostete 5651 Mark. Der Glockenguss geht auf eine Stiftung des Commercienraths Baare aus Bochum zurück.

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Ein herzliches Dankeschön an den Pfarrer Hr. Schirr für die Erlaubnis, die Turmbesteigung, sowie für das gesonderte einschalten der Glocken.

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